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SachsenTram NGT6DD

NGT6DD der Dresdner Verkehrbetriebe

Nach der Wende wurden die Wege für neue Fahrzeuge frei, der Westen glänzt ja schon seit 1990 mit modernen Niederflurfahrzeugen, weshalb die DVB AG 1994 die ersten Niederflurwagen in "Mannheimer Bauweise" bestellte.

NGT6DD

Länge: 30,3m
Breite: 2,3m
Höhe: 3,5m
Wagenteile: 5
Sitz-/Stehplätze ER: 88/96
Sitz-/Stehplätze ZR: 72/112

Die NGT6DD sind sechsachsige Multigelenkfahrzeuge ohne Drehgestelle von einem Konsortium aus Düwag, Siemens, ABB/ADtranz und DWA Bautzen (das Konsortium hieß SachsenTram). Die Steuerung ist eine SIBAS16 von Siemens mit Bipolartransistor-Dreipunkt-Wechselrichtern von ABB. Längst nicht mehr neu waren die wassergekühlten Drehstrom-Asynchronmotoren (diese kamen erstmals in Leipzig zum Einsatz).
Die Fahrzeuge wurden von dem Dresdner Designerbüro art+form designt. Schon Ende 1995 konnte der erste Niederflurwagen vorgestellt werden. Dafür wurde im Dezember 1995 in Tolkewitz ein "Roll-In" gefeiert. Noch vor den ersten Testfahrten wurden im Februar 1996 die ersten Schnupperfahrten auf der Linie 46 (Sonderlinie) angeboten. Insgesamt wirkt der Innenraum der NGT6DD durch die silbernen Griffstangen sehr kalt, es gibt nur zwei Innenanzeigen und zwei kaum erkennbare digitale Perlschnuren. Um die Türen vor beschädigungen zu schützen, öffnen diese bei eingelenktem Wagenkasten nur begrenzt. Der erste Linieneinsatz war am 04.04.1996 auf Linie 1.
Im Jahr 1998 war der NGT6DD 2501 für einen Monat in Krakau/PL zu Besuch. Kurz nach dem er wieder in Dresden eintraf hatte er auf Linie 7 eine schwere Kollision mit einem LKW an der Rosenstraße, wobei wirtschaftlicher Totalschaden entstand, der Wagen wurde trotzdem wieder aufgebaut.
Für den NGT6DD bestand in folgenden Bereichen bis zum Umbau der Bereiche (begrenztes) Fahrverbot: Schleife Bahnhof Neustadt, Altplauen-Westendkurve, Mügelner Straße (Reicker Hügel), Bodenbacher Straße Grund für diese Fahrverbote waren der Knickschutz und das mangelnde Bremsvermögen, der Reicker Hügel war wegen Entgleisungsgefahr für diesen Wagentyp gesperrt (beim dritten Wagenteil hob eine Ache vollständig vom Gleis ab). Es gab nur wenige Fahrten durch diese Bereiche, das waren aber immer Fahrschul- und Testfahrten und nur mit 2501 bzw. 2502 (Schleife Neustadt waren im Jahre 2000 ZR der Linie E13, die als "Zoo-Express" verkehrten).
Die NGT6DD können auch in Traktion verkehren, dafür besitzen sie auch E-Teile die unterhalb der automatischen Scharfenbergkupplung angebracht sind. Die Traktionen wurden von 1997-2001 nur auf Linie 2 als ER und Linie 13 als ZR (wegen Umbau GS Prohlis) und manchmal auch auf Linie 1 und 7 gefahren. Beim Kuppeln mit ZR ist zu beachten, dass nur A+B gekuppelt wird, A+A bzw. B+B ist nicht möglich. Bei Traktionsfahrten wurde ein rot-orangenes Band als Übersteigschutz angebracht. Neuerdings werden auch die Fahrschulfahrten mit Traktion gefahren.

Besonderheiten:
2501-2508 hatten von 1998-2002 "Fahrradabteile" (genauer?)
2536 hatte 1998-2000 mal testweise (?) eine orange LED-Anzeige im 4. Wagenteil auf der Türseite verbaut.
2546 hat eine Blackbox für die Magnetschienenbremse in der Fahrerkabine.
Der Verbandskasten rückte 2010 vom ersten Gelenk in die Fahrerkabine vor.
Seit 2010 wird in 2502 die fehlende Videoüberwachung getestet.
Bei den ZR-Wagen ist die linke Scheibe der Fahrerkabinenrückwand getönt.

Wagenpark:
47 ER-Wagen - 232 501 - 232 547
13 ZR-Wagen - 232 581 - 232 593